Das im Süden gelegene Bundesland Baden-Württemberg gehört zu den einwohnerstärksten Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland und verfügt aus diesem Grund auch über eine sehr breite Auswahl an privaten Schulen. So kann man aus weit über 500 unterschiedlichen Schulen auswählen.
Das Schulsystem in Baden-Württemberg ist aktuell dreigliedrig aufgestellt und orientiert sich mit der Ausnahme von einigen zusätzlichen Schularten sehr stark am klassischen weiterführenden Angebot von Hauptschule, Realschule und Gymnasium.
So existiert in Baden-Württemberg beispielsweise die Schulform der Werksrealschule, die den Schülerinnen und Schülern die ursprünglich eine Hauptschulempfehlung bekommen haben die Möglichkeit gibt wahlweise den Hauptschulabschluss nach der 9. oder 10. Klasse zu machen. Als zusätzliche Option steht der Weg zum mittleren Bildungsabschluss nach der 10. Klasse zur Verfügung.
Weiterhin gibt es die Schulform der Gemeinschaftsschule, die in Baden-Württemberg im Jahr 2012 eingeführt wurde und nun sehr flächendeckend zur Verfügung steht. Es handelt sich hierbei um eine inklusive Schulform, was bedeutet, dass die Schüler unabhängig von ihren angestrebten Schulabschlüssen und Leistungsvermögen in Klassen organisiert werden, was zum Ziel hat die allgemeine Wertschätzung der Unterschiedlichkeit zu fördernExterner Artikel zu Inklusion.
Die Gemeinschaftsschule beginnt normalerweise mit der 5. Klasse und endet spätestens mit der 13. Klasse, beinhaltet somit also die Möglichkeit den Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss sowie das Abitur zu erreichen. In einigen Fällen können die Gemeinschaftsschulen auch die Klassenstufen 1 – 4 beinhalten.
Weitere Besonderheiten der Gemeinschaftsschulen sind, dass es sich bei ihnen um verbindliche Ganztagsschulen handelt, Nichtversetzungen sind nicht vorgesehen und es keine traditionelle Notengabe gibt. Viel eher wird zu jedem Schüler ein individueller Bericht erstellt und den Eltern vorgelegt. Es besteht jedoch nichtsdestotrotz die Möglichkeit auf Antrag eine Notenbewertung zu erhalten.
Das Abitur in Baden-Württemberg wird in 8 Jahren (G8) erreicht. Jedoch gibt es seit einigen Jahren einen Schulversuch in Baden-Württemberg bei dem an aktuell 44 Modellschulen auch das Abitur nach 9 Jahren (G9) angeboten wird.
2014/2015 besuchten ungefähr 9,6%, aller Schüler in Baden-Württemberg eine private Schule. Das entsprich ca. einer Zahl von etwas über 100.000 Schülern.
Private Schulen werden in Baden-Württemberg, wie landesweit üblich, in Ersatz- und Ergänzungsschulen unterteilt.
Ersatzschulen orientieren sich dabei am bestehenden öffentlichen Schulangebot und erweitern dieses lediglich durch beispielsweise besondere pädagogische Konzepte.
Ergänzungsschulen wiederum bieten ein Lehrangebot außerhalb des bestehenden Schulsystems an. Oftmals fallen bestimmte Förderschulen wie z.B. Musikschulen unter diese Kategorie, aber auch Fachschulen, die bestimmte Ausbildungen wie Modedesign anbieten.
Private Schulen werden in Baden-Württemberg, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen teilweise vom Staat finanziell unterstützt. Die Angaben beziehen sich hierbei auf die aktuelle Fassung des baden-württembergischen PrivatschulgesetzesGesetzestext des Privatschulgesetzes Baden-Württemberg.
Ihre restlichen Kosten finanzieren Privatschulen über ein unterschiedlich hoch ausfallendes Schulgeld. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Wunschschule nach deren genauen Zusammensetzung des Schulgeldes.
In Baden-Württemberg gibt es weiterhin eine Lernmittelfreit, welche allerdings nicht die privaten Schulen einschließt. Viele private Schulen verrechnen die Lernmittel bereits in ihrem Schulgeld, bei anderen ist dies nicht der Fall. Auch hier gilt: Lassen Sie sich bezüglich der Höhe des Schulgeldes und der eventuellen zusätzlichen Kosten von Ihrer Wunschschule beraten.
Es besteht die Möglichkeit der Förderung des Schulbesuches durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Weiterhin bieten viele Schulen gestaffelte Schulgelder an, um dem Sondierungsgebot nachzukommen und so auch Kindern aus einkommensschwachen Familien den Schulbesuch zu ermöglichen.
In einigen Fällen können sich leistungsstarke Schüler auch mittels eines Stipendiums fördern lassen.
Auch kann man 30% des jährlich anfallenden Schulgelds, maximal 5000 €, steuerlich absetzen.
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