Das nordische Hamburg gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Neben den vielen, ästhetischen Bauten besticht Hamburg vor allem mit seinem breiten Kulturangebot und einer tollen Infrastruktur. Letztere führt zu häufigen, erfolgreichen Unternehmensgründungen. Aber nicht nur unter den Selbstständigen macht sich Hamburgs solide Wirtschaft bemerkbar: Auch private Schulen erfreuen sich großer Beliebtheit. So sind rund 11 % aller Schüler in Hamburg auf einer Privatschule. Damit steht Hamburg im Bundesvergleich knapp hinter Spitzenreiter Bayern.
Wir haben alle relevanten Informationen zum Hamburger Schulsystem und den dortigen Privatschulen für Sie zusammengefasst.
Seit der letzten Schulreform im Jahre 2010 ist das Schulsystem in Hamburg sehr einfach nachzuvollziehen: Die damalige Haupt-, Real- und der Gesamtschule wurde aufgelöst und in einer neuen Schulform integriert, der sogenannten Stadtteilschule. In einer Stadtteilschule können all die vorigen Schulabschlüsse, so wie das Abitur (nach Abschluss der 13. Klasse) erreicht werden.
Neben der Stadtteilschule existiert auch das klassische Gymnasium weiterhin und führt bereits nach der 12. Klasse zum Abitur. Die ersten beiden Klassenstufen des Gymnasiums werden als Beobachtungsstufen bezeichnet. In diesem Sinne werden die Jahrgänge der 5. und 6. Klasse dazu genutzt, das individuelle Leistungsvermögen der Schüler zu bestimmen. Bei entsprechenden Leistungen kann ein Schüler direkt in die 7. Klasse des Gymnasiums übergehen. Fallen die Leistungen schlechter aus, besteht die Möglichkeit an eine Stadtteilschule zu wechseln. Das dient dem Schutz der Schülerinnen und Schüler und soll ihren individuellen Bildungsweg nicht behindern.
In Hamburg gibt es keine vollkommene Lernmittelfreiheit. Kleinere Anschaffungen wie z.B. Stifte und Hefte müssen ausnahmslos von den Eltern getragen werden. Die zu nutzenden Schulbücher werden auf Anfrage an die jeweiligen Schülerinnen und Schülern gegen eine Gebühr ausgeliehen. Diese Gebühr beträgt zwischen 50 – 100 €. Bei privaten Schulen sind die Schulbücher oft im Schulgeld mitinbegriffen. Über die genaue Zusammensetzung des Schulgeldes berät sie ihre Wunschschule gerne.
Weitere Informationen können Sie dem Hamburgischen Schulgesetzt entnehmen: http://www.hamburg.de/contentblob/1995414/0b67f938faf36a84f3f3762718939ee5/data/schulgesetzdownload.pdf ]
Etwas über 20.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Hamburg eine Privatschule. Auch in Hamburg stellen private Schulen einen Ersatz bzw. eine Ergänzung zum öffentlichen Schulsystem dar und werden vom Land meist finanziell gefördert.
Ersatzschulen orientieren sich in ihrem Bildungsangebot an den Schulformen und Abschlüssen der regulären öffentlichen Schulen und stellen somit eine Alternative zu staatlichen Schulen dar. Damit haben Ersatzschulen trotz desselben Lehrplans dieselben Vorteile wie jede PrivatschuleRatgeber Artikel: Vorteile von Privatschulen. Viele Ersatzschulen verfügen außerdem über eigene pädagogische KonzepteRatgeber Artikel: gängige Pädagogische Konzepte.
Ergänzungsschulen wiederum erweitern mit ihrem Unterrichtsangebot die bestehende Schullandschaft und bieten oftmals spezielle Unterrichtsformen, zusätzliche Förderungen oder berufliche Bildungsgänge an. So fallen beispielsweise Schauspiel- und Musikschulen ebenso in diese Kategorie wie Fachschulen für Gestaltung oder Modedesign.
Allgemeinbildende Ersatzschulen erhalten von der Stadt Hamburg eine Förderung in Höhe von 85% der anfallenden Sach- und Personalkosten. Ersatzschulen mit einem sonderpädagogischen Schwerpunkt können hingegen sogar mit einer Förderhöhe von satten 100% rechnen.
Die restlichen Kosten für den Schulbetrieb (z.B. Wartungsarbeiten) finanzieren die Privatschulen über ein Schulgeld. Über die genaue Höhe des Schulgeldes und dessen Zusammenstellung informieren sie sich im Idealfall direkt bei der für Schule Ihrer Wahl. Aktuell ist das Schulgeld in Hamburg auf maximal 200 € festgesetzt, was als vereinbar mit dem im Grundgesetz verankerten Sondierungsverbot gilt.Gesetzestext Grundgesetz
In Hamburg besteht unter anderem die Möglichkeit, den Besuch einer privaten Schule mittels des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) zu finanzieren. Zudem bieten einige Schulen Freiplätze oder einkommensabhängige Schulgeldbeiträge an. Informieren sie sich hierzu direkt bei der für sie infrage kommenden Schule.
Auch steuerlich können Sie einen Teil der Beiträge zurückerhalten: 30 % der Schulbeiträge können Sie bis zu einem Maximalbetrag von 5000 € steuerlich absetzen.
Hier haben wir für Sie einen ausführlichen Artikel zum Thema Kosten und Förderungsmöglichkeiten einer Privatschule erstellt.Ratgeber-Artikel: Kosten und Finanzierung von Privatschulen