Die Anmeldung an eine Privatschule ist kein Hexenwerk – Wenn Sie wissen, was Sie dabei beachten sollten. Wir erklären Ihnen, worauf es bei der Anmeldung ankommt.
Sie haben sich über Privatschulen informiert und wissen bereits, was es bei der Wahl der Schule zu beachten gibt? Auch die Kostenfrage ist schon geklärt? Sehr gut! Dann geht es nun ans Eingemachte: Die Anmeldung. Wie können Sie Ihr Kind in der Privatschule Ihrer Wahl unterbringen? Wir erklären es Ihnen:
Die Antwort auf diese Frage ist genauso simpel, wie Sie es wahrscheinlich erwartet haben: Die Anmeldung erfolgt in der Regel über die Schule selbst. Telefonisch können Sie bei den Schulen im Vorab alle wichtigen Infos einholen und sich ein erstes Bild machen. Im Anschluss vereinbart der zuständige Ansprechpartner gerne einen persönlichen Kennlerntermin mit Ihnen. Neben der pädagogische AusrichtungRatgeber zu den unterschiedlichen pädagogischen Konzepten bei Privatschulen der Schule wird bei dieser Gelegenheit über die Eignung des Kindes, den Grund für die Wahl einer Privatschule und die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten gesprochen. Viele Privatschulen bieten auch Informationsveranstaltungen an, deren Teilnahme vor einer Anmeldung verbindlich ist.
Ganz allgemein gilt: Bevor Sie Ihr Kind an einer Privatschule anmelden können, sind Sie verpflichtet, die nächstgelegene öffentliche Schule zu besuchen und sich dort über einen möglichen Platz für Ihr Kind zu informieren. Sollten Sie feststellen, dass diese Schule für Ihr Kind nicht in Frage kommt, können Sie sich um einen Platz auf der Privatschule Ihrer Wahl bemühen. Dort gelten dann die jeweiligen Aufnahmebedingungen der Schule. Die können stark variieren. Denn jede Schule darf ihre Aufnahmebedingungen selbst festlegen, solange sie keine Persönlichkeitsrechte damit verletzt. Im Normalfall achten die Schulen natürlich allesamt darauf, dass die Schüler, so wie deren Eltern mit dem pädagogischen Konzept einverstanden sind, welches angeboten wird. Auch ein vorheriger Kennlerntermin ist in der Regel Pflicht.
Die Bedingungen können sich wie erwähnt je nach Schule stark unterscheiden. Schüler einer kirchlichen Privatschule sollten zum Beispiel getauft sein. Eliteschulen verlangen überragende Leistungen im Lebenslauf und wenn Sie Ihr Kind in einer ausländisch gelegenen Schule unterbringen wollen, wird verstärkt Wert auf Anpassungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein gelegt. Viele Schulen fordern zudem Probetage, um zu testen wie Ihr Kind mit der Schule zurechtkommt. Informieren Sie sich bei der jeweiligen Schule über die konkreten Bedingungen.
Achtung: Auch wenn Ihr Kind alle Bedingungen erfüllt, ist es möglich, dass die Schule Ihrer Wahl zurzeit keine freien Plätze anbieten kann. Dann nutzen natürlich alle Kompetenzen, Empfehlungen und Sprachkenntnisse nichts.
Die Anmeldeformulare sind je nach Schule unterschiedlich. In der Regel werden folgende Informationen erfragt:
Manche Schulen erfragen außerdem bereits im Antrag den Grund der Schulwahl, Glaubenszugehörigkeit Ihres Kindes oder bisherige Erfahrungen mit Privatschulen.
Die Anmeldung an einer Privatschule kann zu einem regelrecht emotionalen Thema werden. Gerade wenn Eltern ihr Kind unbedingt in einer bestimmten Schule unterbekommen möchten, ist das Warten auf einen Rückruf oft kräftezehrend. Viele Eltern stellen sich pausenlos die Frage, wie hoch die Chancen sind, dass ihr Kind nun von der Schule aufgenommen wird.
Die Höhe dieser Chancen hängt neben den Aufnahmevoraussetzungen der Schulen von weiteren Faktoren ab: Gibt es überhaupt noch freie Plätze? Wie hoch ist der Bewerberandrang? Auf beliebten Schulen sind Plätze begehrt und damit schwerer zu ergattern. Wie gut passt das Kind zu der Schule? Wenn es sich beharrlich gegen das pädagogische Konzept sträubt, hat es meist keinen Sinn, ihm etwas aufzuzwingen. In diesem Fall werden die Schulen Ihr Kind sehr wahrscheinlich ablehnen. All diese Dinge fließen in die Entscheidung der Schulen ein.
Trotzdem haben Sie Einfluss: Durch eine gute Vorbereitung werden Sie die Aufnahmechancen in der Regel verbessern. Informieren Sie sich vor dem Gespräch über die Schule und beweisen dem Ansprechpartner, dass Sie mit dem pädagogischen Konzept vertraut sind. Das zeigt, dass es Ihnen ernst mit der Schule ist. Außerdem sollten Sie sich vor einem Vorstellungsgespräch natürlich reflektiert mit Ihrem Kind auseinandersetzen. Was erhofft es sich selbst von der Schule? Welche Stärken hat es und woran kann es noch arbeiten? Wie kann die entsprechende Schule Ihr Kind dabei unterstützen?
Nur weil Sie Ihre Chancen nicht im Detail kennen, besteht übrigens kein Anlass dazu, den Privatschulen voller Ehrfurcht gegenüber zu treten. Ihre Frage sollte nicht lauten: Wie hoch sind die Chancen, dass mein Kind von der Privatschule aufgenommen wird. Ihre Fragesollte lauten: Wie hoch sind die Chancen, dass ich der Privatschule erlaube, mein Kind aufzunehmen? Schließlich ist die perfekte Schule für Ihr Kind gerade gut genug.
Je nach Bewerberandrang der Schule können schon einige Wochen oder sogar Monate ins Land ziehen, bis Ihre Anmeldung bearbeitet werden kann. Deshalb empfiehlt es sich, nicht erst kurz vor Schulbeginn einen Antrag zu stellen. Im Idealfall sollten Sie eine Anmeldung bereits vier Monate im Voraus versenden. So können Sie sichergehen, dass genügend Zeit für ein Kennenlernen und die Organisation bleibt. Bleiben Sie nach der Antragsstellung regelmäßig in Kontakt mit der Schule. So signalisieren Sie Interesse und vermeiden es, in Vergessenheit zu geraten.
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