Kinder wollen lernen. Aber warum gibt es dann trotzdem ständig Diskussionen über Schulaufgaben? In diesem Artikel erfahren Sie, warum sich viele Kinder beim Lernen schwertun. Außerdem erklären wir Ihnen, wie Sie Ihr Kind nachhaltig zum Lernen motivieren.
Wenn das Lernen zur Qual wird, fällt die ganze Schule zur Last. Schlechte Noten, Stress und familiäre Konflikte sind die Folge. Deshalb sollte Ihr Kind gerne lernen und Spaß an der Schule haben. Eine befremdliche Vorstellung? Schade, denn Schule muss kein Zwang sein. In diesem Artikel, erfahren Sie, warum niemand sein Kind zum Lernen zwingen muss. Außerdem erklären wir Ihnen Methoden, um Ihr Kind nachhaltig zum Lernen zu motivieren.
Bevor Sie sich fragen, wie Sie Ihr Kind in Gottes Namen dazu bekommen, endlich für die Schule zu lernen, sollten Sie sich eines bewusst machen: Ihr Kind will von sich aus bereits lernen. Der Drang zum Lernen ist genetisch in jedem von uns verankert. Gerade im Kindesalter will der Mensch lernen und saugt alles auf wie ein Schwamm.
Ehrlich? Schön, dass mir das mal einer sagt. Ich habe nur das Gefühl, dass mein Kind trotzdem nichts für die Schule macht!
Diesem Problem stehen Sie nicht alleine gegenüber. Viele Eltern kämpfen mit dem gleichen Konflikt. Deshalb sollten Sie Ihr Kind dabei unterstützen, Motivation zum Lernen zu finden. Und zwar ohne Druck. Bevor Sie das in Angriff nehmen ist es hilfreich zu verstehen, warum Kinder oft unmotiviert beim Lernen für die Schule sind:
In der Schule bekommen Kinder meist vorgesetzt, was sie zu welchem Zeitpunkt lernen sollen. Ihr natürlicher Lerndrang wird in vorgegebene Bahnen gedrückt. Das übliche Notensystem baut zusätzlichen Druck auf: Es geht nicht mehr um das Lernen an sich. Es geht darum, für gute Noten zu lernen. Das hemmt die Freude am Lernen und Entdecken. Wir erklären Ihnen, wie Sie diesem Gefühl entgegenwirken.
„Du musst jetzt lernen.“ „Du sollst lernen, um gute Noten zu schreiben.“ Diese Sätze sind Gift. Sie geben Ihrem Kind das Gefühl, dass Lernen eine furchtbare Pflicht ist. Dabei sollte das Lernen doch Spaß machen. Reden Sie mit Ihrem Kind also über den größeren Nutzen hinter dem Lernen: Was für einen Wunschberuf hat Ihr Kind? Feuerwehrmann? Tierarzt? Pilot? Ganz egal, die Schule setzt den Grundstein dafür. Das sollte Ihr Kind verstehen. Fremdsprachen lernt Ihr Kind nicht, um gute Noten zu schreiben. Es lernt sie, um sich mit Menschen aus anderen Ländern verständigen zu können. Mit anderen Worten: Schule erfüllt keinen Selbstzweck. Sie bereitet auf das Leben vor. Diese Einstellung sollten Sie immer vor Augen haben.
Außerdem sollten Sie sich nicht in der Rolle des strengen Elternteils sehen, der sein Kind zum Lernen verpflichtet. Sie haben die Aufgabe zu motivieren. Es ist nicht schlimm, auch mal gemeinsam mit Ihrem Kind über die Schule zu meckern. Wenn Sie verständnisvoll und einfühlsam mit Ihrem Kind umgehen, wird es mehr Bereitschaft zum Lernen haben.
Leider genügt es nicht immer, einem Kind den höheren Sinn hinter dem Lernen zu vermitteln. In vielen Fällen weigert es sich trotzdem konsequent, zu lernen. An diesem Punkt sind viele Eltern überfordert. Wir empfehlen Ihnen: Gehen Sie nicht mit der Axt durch den Wald. Machen Sie sich stattdessen noch einmal klar: Ihr Kind will von Natur aus lernen. Wenn es das Lernen verweigert, hat das einen Grund. Den sollten Sie in Erfahrung bringen. Meist steckt einer der drei folgenden Ursachen hinter der Lernunwilligkeit Ihres Kindes:
Viele Kinder haben Angst davor, Fehler zu machen. Sie haben das Gefühl, dass sie nicht gut genug sind. Diese Gedanken führen zu einer Blockade. Das Kind will sich nicht damit auseinandersetzen und lernt überhaupt nicht mehr.
Was tun?
Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass Fehler etwas Gutes sind. Sie geben uns die Chance, zu lernen. Sprechen Sie ruhig auch über Fehler, die Sie selbst machen und wie Sie daraus lernen. Auf keinen Fall sollten Sie mit Ihrem Kind schimpfen. Das verstärkt die Angst. Loben Sie stattdessen, wenn Ihr Kind neue Dinge ausprobiert. Es kann eine Weile dauern, bis sich die Einstellung ändert. Mit der Zeit wird Ihr Kind aber mehr Selbstbewusstsein entwickeln und zu seinen Fehlern stehen.
Gerade in der Pubertät ist Trotz kein seltenes Phänomen: Das Kind rebelliert und sieht es nicht ein, für die Schule zu lernen.
Was tun?
Gut zureden oder schimpfen wird Sie hier nicht zum Ziel führen. Wahrscheinlich verstärkt es die Trotzhaltung Ihres Kindes nur zusätzlich. Suchen Sie stattdessen Bezugspersonen, die in dieser Lebensphase mehr Zugang zu Ihrem Kind haben. Ältere Geschwister, reife Freunde oder auch die Großeltern können gute Anlaufstellen sein.
Es gibt leider viele Klassen, in der fleißige Schüler systematisch ausgegrenzt werden. Wer sich meldet, Hausaufgaben macht oder gute Noten schreibt, wird als unbeliebter Streber abgestempelt. Wenn Ihr Kind sich aus Gruppenzwang nicht für die Schule begeistert, gibt es vor allem zwei Probleme:
Was tun?
Reden Sie mit Ihrem Kind offen darüber, ob diese Form des Gruppenzwangs vorliegt. Sprechen Sie sich im Anschluss mit anderen Eltern und den Lehrern aus. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann sich das Denken der Klasse verändern.
Achtung: Leider sind diese Lösungsvorschläge keine Allheilmittel. Sie sind lediglich mögliche Ansätze. Es können auch andere Gründe für eine Lernverweigerung vorliegen. Gehen Sie diesen Ursachen in jedem Fall auf den Grund. Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über eventuelle Probleme. Gemeinsam mit Ihrem Partner, Lehrern oder Angehörigen werden Sie eine Lösung finden.
Hier sind 10 konkrete Ansätze, wie Sie Ihr Kind zum Lernen motivieren können:
Probieren Sie folgendes Rollenspiel: Sie sind der Schüler und lassen sich den Stoff von Ihrem Kind erklären. Das macht Spaß, fördert das Selbstbewusstsein Ihres Kindes und sorgt dafür, dass es den Stoff verinnerlicht.
Lernen muss nicht trocken sein. Rechnen können Sie zum Beispiel beim gemeinsamen Backen üben. Biologie kann man wunderbar in einem Museum veranschaulichen. Rechtschreibung können Sie während eines Briefes an die Tante üben. Dadurch macht das Lernen nicht nur mehr Spaß: Ihr Kind kann den Nutzen des Schulstoffes im Alltag erleben.
Kritisieren Sie Ihr Kind nicht, wenn es Schwierigkeiten während dem Lernen hat. Im Gegenteil: Loben Sie es für seine Bereitschaft, es zu versuchen. Auch kleine Erfolge sollten Sie anerkennen. Das stärkt Selbstbewusstsein und Motivation.
Achtung: Vermeiden Sie es, Ihr Kind mit Süßigkeiten oder anderen Dingen für das Lernen zu belohnen. Das führt nicht zu einer nachhaltigen Lernmotivation. Ihr Kind wird irgendwann nur noch für die Belohnung lernen – und nicht weil lernen Spaß macht.
Jeder Mensch lernt auf eine andere Weise am besten. Deshalb sollten Sie Ihrem Kind so wenig Vorschriften wie möglich dabei machen. Berücksichtigen Sie die Zeiten zu denen Ihr Kind am liebsten lernen möchte. Auch den Lernort sollte Ihr Kind frei bestimmen dürfen.
Ihr Kind sollte sich zuhause wohlfühlen. Wenn es nach der Schule kommt, sollte es einen sicheren Hafen und eine angenehme Umgebung vorfinden. Überfluten Sie es also nicht mit Fragen zur Schule, sondern warten Sie auf gute Gelegenheiten, um darüber zu sprechen. Andernfalls kann sich beim Lernen rasch ein ungutes Gefühl breitmachen.
Sie sollten Schule nicht in den Hauptfokus stellen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie nicht darüber sprechen dürfen. Stellen Sie im richtigen Moment ruhig Fragen. Warum interessiert sich Ihr Kind besonders für ein bestimmtes Fach? Was gefällt ihm an der Schule? Wie sind die Klassenkameraden? Wenn Ihr Kind das Gefühl hat, dass Sie sich für dessen Schulleben und Gedanken interessieren, wird es mit mehr Selbstverständlichkeit gemeinsam mit ihnen lernen.
Damit das Lernen Spaß macht, ist die richtige Atmosphäre entscheidend. Das Zimmer in dem ihr Kind lernt sollte ordentlich sein. Helle Räumlichkeiten beugen Trägheit vor und eine ruhige Umgebung sorgt für mehr Konzentration. Stellen Sie Ihrem Kind etwas zu trinken bereit und lüften Sie vor dem Lernen ruhig noch einmal durch, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
Ihr Kind ist schließlich keine Maschine, die ohne Unterbrechung im Akkord arbeiten kann. Nach 30 Minuten sollte es eine kurze Pause einlegen, um bei Kräften zu bleiben. Achten Sie allerdings darauf, dass diese Pausen nicht viel länger als fünf Minuten dauern. Andernfalls muss sich Ihr Kind wieder neu in die Materie einarbeiten.
Wenn der Stoff es hergibt, sollten Sie mit Ihrem Kind auf Augenhöhe darüber diskutieren. Wie denkt es zu diesem Thema? Was würde es in der Situation machen, in der sich das Fabelwesen aus dem Deutschunterricht befindet? Wenn Ihr Kind sich eigene Gedanken macht, wird es den Schulstoff nicht als trockene Materie wahrnehmen. Außerdem fördert es selbstständiges Denken.
Wenn Ihr Kind 20 Vokabeln lernen soll, ist es sinnvoll diese in 5er Blöcken aufzuteilen. Auch einen längeren Text sollten Sie in kleinere Absätze unterteilen. Anstatt eines riesigen Haufens sind dadurch viele, kleine Einheiten abzuarbeiten. Das sorgt für schnelle Erfolgserlebnisse und hält die Motivation während des Lernens aufrecht.
Wollen Sie mehr Ansätze? Mein Kollege hat einen spannenden Artikel zum Thema „Lernen lernen“ geschrieben. Den finden Sie hier: Lernen lernenRatgeber: Lernen lernen
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