Privatschulen bieten eine interessante Alternative zum öffentlichen Schulsystem. Bevor Sie Ihr Kind dort anmelden, sollten Sie aber alle Vor- und Nachteile einer Privatschule kennen. Dieser Artikel wird Ihnen dabei helfen.
Es gibt über 5600 Privatschulen in Deutschland. Jeder neunte Schüler besucht im Schnitt eine private Schule. Und der Trend wächst. Aber was ist die Ursache für diesen Zuspruch? Worin unterscheiden sich Privatschulen? Und gibt es auch Schattenseiten? Hier finden Sie alle Vorteile und Nachteile, die Privatschulen mit sich bringen.
Die Vorteile:
Die Nachteile:
Privatschulen stehen unter staatlicher Aufsicht. Trotzdem haben Sie viel mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung ihres Lehrplans als öffentliche Schulen. Das führt zu unterschiedlichen pädagogischen Konzepten und alternativen Förderungsmöglichkeiten. So kann jeder Schüler auf die Art gefördert werden, die ihm am meisten entspricht.
Eine Liste der verschiedenen pädagogischen Konzepte finden Sie hier: Pädagogische KonzepteRatgeber: Pädagogische Konzepte
Öffentliche Schulen platzen oft aus allen Nähten. Personalengpässe oder überfüllte Klassen sind keine Seltenheit. Dieses Problem kennen Privatschulen praktisch überhaupt nicht. Kleine Klassen und genügend Lehrpersonal wird man fast ausnahmslos finden. Oft gibt es sogar zwei Lehrer, die sich während einer Schulstunde um eine Klasse kümmern. So bekommt jeder Einzelne die Aufmerksamkeit, die er braucht um ideal gefördert zu werden.
Privatschulen glänzen meist durch große, weitläufige Räumlichkeiten und ansprechende Außengelände. Auch für moderne Ausstattung ist hier in der Regel genügend Budget vorhanden. Oft sind alle Arbeitsmaterialien sogar explizit auf die Größe der Kinder zugeschnitten. Dadurch gehen die Schüler motiviert in den Unterricht und es gibt mehr Raum für das, was hier wirklich Spaß macht: Lernen.
Die großen Räumlichkeiten, die kleinen Klassen und das umfangreiche Personal bringen natürlich noch einen weiteren Vorteil mit sich: Es gibt auf Privatschulen so gut wie keine Stundenausfälle. In den seltenen Fällen, in denen Klassen für eine Stunde zusammengetan werden, ist die Anzahl der Schüler meist immer noch geringer, als die Schülerzahl einer öffentlichen Schulklasse.
Was das nebenschulische Angebot angeht sind unsere öffentlichen Schulen inzwischen ganz gut aufgestellt. Aber Privatschulen geben hier erst so richtig Gas: Neben zahllosen Freizeitprogrammen oder Einzelbetreuung wird auch Schulsozialarbeit oder Nachmittagsunterricht angeboten. Die kreative Ader der Kinder wird durch Theater- oder Werkgruppen gefördert. Und auch die Klassenfahrten fallen an Privatschulen meist originell aus: Kajakfahren? Auslandsbesuche? An Felsen klettern? Kein Problem, viele Privatschulen bieten diese und ähnliche Möglichkeiten.
Und das ist auf jeden Fall ein toller Vorteil. Schließlich haben Sie wahrscheinlich auch Gedanken und Vorschläge zu der Erziehung und Weiterbildung Ihres Kindes. Auf öffentlichen Schulen haben Sie da aber nur wenig Einfluss. Zum einen bleibt dort einfach keine Zeit, um mit allen Eltern über die Unterrichtsstrukturierung zu sprechen. Zum anderen lässt der vorgegebene Lehrplan keine großartigen Änderungen am Unterricht zu. Auch hier lohnen sich die vielen Freiheiten der Privatschulen. Schließlich ist der Lehrplan hier meist nicht in Stein gemeißelt. Und mehr Lehrpersonal gibt es im Verhältnis auch. Sprich: Mehr Möglichkeiten und mehr Zeit. Deshalb können die Lehrer gezielt auf die Vorschläge der Eltern eingehen.
Beginnen wir mit dem offensichtlichsten Nachteil der Privatschulen: Sehr wahrscheinlich werden für den Besuch einer privaten Schule Kosten anfallen. Die Höhe dieser Kosten variiert je nach Schule und Konzept zwischen gar keinen Beiträgen und mehreren tausend Euro monatlich. Aber ganz ohne Gebühren funktioniert es leider nur in den seltensten Fällen. Informieren Sie sich bei der Schule Ihrer Wahl über die Höhe der anfallenden Kosten.
Informationen zu den Förderungs- und Unterstützungsmöglichkeiten haben wir hier für Sie aufbereitet: Was kostet eine PrivatschuleRatgeber: Was kostet eine Privatschule
Eliteschulen haben oft hohe Leistungsansprüche an ihre Schüler, christliche Privatschulen erwarten meist Religionsbezug und Montessori Schulen möchten früh die Selbstständigkeit ihrer Schüler fördern. Privatschulen verfolgen zahlreiche unterschiedliche Konzepte. Und jedes davon hat seine Berechtigung. Aber nicht jedes Kind fühlt sich mit jedem dieser Konzepte wohl. Aus diesem Grund sollten Sie sich auf jeden Fall schlau darübermachen, ob das Konzept der Schule Ihrer Wahl auch das Richtige für Ihr Kind ist.
Etwa 5600 Privatschulen verteilen sich in Deutschland auf einer Fläche von ca. 357.385 Quadratkilometern. Das macht natürlich vor allem eines deutlich: Nicht jede Familie hat eine private Schule direkt vor der Haustür. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Schule zu Ihren Vorstellungen passen soll, können schon einige Kilometer zwischen Ihrem Haus und der Traumschule liegen. Fahrgemeinschaften und Internate kommen diesem Problem entgegen, müssen aber sorgfältig abgewogen werden: Das Internat - Ja oder Nein? Ratgeber: Das Internat - Ja oder Nein?
Ob die Privatschule Ihrer Wahl den gewünschten Schulabschluss anbietet, sollten Sie unbedingt im Vorfeld herausfinden. Außerdem dürfen nur staatlich anerkannte Schulen eigene Abschlussprüfungen erstellen und durchführen. Staatlich genehmigte Schulen bereiten ihre Schüler hingegen nur auf den Abschluss vor. Die entsprechenden Prüfungen holen die Schüler in diesem Fall als externe Prüflinge an einer öffentlichen Schule ein.
Sie sehen, wie alles im Leben hat auch der Besuch einer Privatschule seine Vor- und Nachteile. Wir sind davon überzeugt, dass Privatschulen eine tolle Alternative zum öffentlichen System darstellen und die Möglichkeiten für Eltern und Kind bereichern. Ob nun eine Privatschule das richtige für Sie und Ihr Kind ist, sollten Sie aber selbstverständlich für sich entscheiden. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg bei der künftigen Schullaufbahn!
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