Unter den vielen Privatschulen kann es schwer werden, die Richtige zu finden. In diesem Ratgeber finden Sie nützliche Tipps, die Ihnen bei der Wahl der richtigen Schule helfen sollen.
Privatschulen boomen. Mehrere tausend private Schulen existieren alleine in Deutschland. Verschiedenen Konzepte, unterschiedliche Aufnahmebedingungen und vieles mehr unterscheidet die Schulen voneinander. Bei all den unterschiedlichen Kriterien kann die Wahl der richtigen Privatschule zu einer ziemlichen Herausforderung werden.
Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl einer Privatschule achten sollten:
Privatschulen haben weniger staatliche Vorgaben als öffentliche Schulen. Deshalb können sie nicht nur ihren Lehrplan, sondern auch die Ausrichtung ihres Unterrichts freier gestalten. Das führt zu unterschiedlichen Schwerpunkten und pädagogischen Konzepten. Oder anders formuliert: Die Schulen verfolgen verschiedene Ansätze, um ihre Schüler zu fördern. Obwohl sich diese Ansätze allesamt bewährt haben, ist nicht für jedes Kind auch jedes Konzept das Richtige, denn: Menschen sind nun einmal verschieden. Also ist es ratsam, sich mit den verschiedenen Ausrichtungen und Schwerpunkten vertraut zu machen. Schließlich sollte die Schule Ihre Ideale und die Interessen des Kindes unterstützen. Hier können Sie sich über die verschiedenen Konzepte der Privatschulen informieren: Artikel: Pädagogische KonzepteArtikel zu den gängigen pädagogischen Konzepten an Privatschulen.
Natürlich sollten Sie sich auch über die Interessen Ihres Kindes Gedanken machen, bevor Sie sich für ein Konzept entscheiden. Welche Stärken hat es? Und in welchen Bereichen sollte es gezielt gefördert werden? Ziemlich viel Verantwortung. Oft befürchten Eltern, dass sie sich für die falsche Schule entscheiden. Aber zum Glück müssen Sie diese Entscheidung im Zweifelsfalle nicht alleine treffen: Die Schulen vereinbaren gerne einen Beratungstermin mit Ihnen und sprechen unverbindlich über ihre jeweiligen Schwerpunkte.
Privatschulen werden finanziell vom Staat unterstützt. Das deckt einen Großteil der anfallenden Kosten. Aber eben leider nur einen Großteil. Den Rest fordern die Schulen in Form von Schulgeldern ein. Und die werden gängiger Weise von den Eltern getragen. Die Höhe dieser Schulgelder ist aber glücklicherweise meist nicht so hoch, wie oft angenommen wird. Bereits ab 40 € im Monat ist auf einigen Privatschulen ein Platz zu ergattern. Andere Schulen verlangen tatsächlich wesentlich höhere Beiträge – bis zu vierstellige Summen fallen hier jeden Monat an.
Die Höhe des Schulgeldes hängt von vielen Faktoren ab. Ausstattung, Übernachtungsmöglichkeit und pädagogisches Konzept sind nur einige der Kriterien. Auch der Ruf der Schule, Anzahl der Schüler und Zusatzangebote fließen in das Schulgeld mit ein.
Und ja, tatsächlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Schließlich ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass finanziell benachteiligte Kinder nicht vom Besuch einer Privatschule ausgeschlossen werden dürfen. Informieren Sie sich detailliert über die Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten, bevor Sie eine Schule auswählen oder direkt ausschließen.
Privatschulen bieten viele VorteileArtikel zu den Vorteilen von Privatschulen.. Einer davon besteht darin, dass die Entfernung von der Schule zum Wohnort gesetzlich keine Rolle spielt. Während Sie bei öffentlichen Schulen die nächstgelegene bevorzugen müssen, können Sie hier alle Schulen auf der ganzen Welt in Betracht ziehen. Zumindest rein theoretisch. Organisatorisch gibt es hier natürlich die ein oder andere Hürde. Wenn die Wunschschule weiter entfernt ist, stellt sich beispielsweise die Frage, ob das Pendeln für Ihr Kind zumutbar ist. Falls nicht, gibt es natürlich Alternativen. Viele Privatschulen bieten ein zugehöriges Internat an. So ersparen Sie Ihrem Kind die tägliche Fahrt. Sollte ein Internat nicht in Frage kommen, bietet sich vielleicht eine Fahrgemeinschaft an. Das spart Sprit und lästige Zugfahrten. Viele Schulen organisieren Fahrgemeinschaften oder Fahrdienste auch über weite Entfernungen. Informieren Sie sich bei dem Ansprechpartner der jeweiligen Schule über die verschiedenen Möglichkeiten.
Falls Sie in Erwägung ziehen, Ihr Kind in einer ausländischen Schule unter zu bekommen, gibt es noch andere Dinge als den Fahrweg zu beachten. Denn die Schulen stellen in diesem Fall strengere Aufnahmebedingungen. So wird in der Regel gefordert, dass das Kind zumindest Grundkenntnisse in der entsprechenden Landessprache hat. Außerdem sollte der Schüler eine gewisse Selbstständigkeit mitbringen und anpassungsfähig sein. Andernfalls wird er sich ohne Sie in einem fremden Land wohl nicht besonders wohl fühlen.
Vielleicht haben Sie sich schon für eine Schule entschieden. Nun muss sich die Schule natürlich auch für Sie und Ihr Kind entscheiden. Und dafür sollte Ihr Kind die entsprechenden Aufnahmebedingungen erfüllen. Leider gibt es keinen allgemein gültigen Katalog, der diese Anforderungen auflistet. Die sind nämlich nicht einheitlich geregelt. Jede Schule kann selbst entscheiden, welche Voraussetzungen sie an ihre Schüler stellt, so lange sie damit keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Eliteschulen fordern zum Beispiel überdurchschnittliche Noten oder Empfehlungsschreiben, während es kirchlichen Schulen meist wichtiger ist, dass die Schüler getauft sind. Schulen im Ausland erwarten Interesse an ihrer Landessprache und andere Privatschulen möchten, dass die Eltern Unterstützung bei organisatorischer Arbeit leisten. Wenn Sie Ihr Kind über ein Stipendium in der Schule unterbringen möchten sind die Voraussetzungen meist besonders streng. Es gibt also unzählige Bedingungen, die theoretisch erwartet werden können. Welche das genau sind erfragen Sie am besten bei direkt bei der jeweiligen Schule.
Nein, keine Sorge. Die oben genannten Beispiele kommen in den Privatschulen nicht zwangsläufig zum Tragen. Wenn Sie Ihr Kind in einer deutschen Privatschule ohne kirchlichen Träger oder Eliteanspruch unterbringen möchten, sind die Voraussetzungen in der Regel weniger streng. Grundlegend fordern die Schulen allesamt natürlich, dass Sie und Ihr Kind mit dem pädagogischen Konzept einverstanden sind, welches vor Ort gelebt wird. Schließlich soll sich Ihr Kind in der Schule auch gut aufgehoben fühlen und gerne in den Unterricht gehen. Natürlich muss die Schule außerdem noch freie Plätze haben, damit sie Neuzugänge aufnehmen kann. Abgesehen davon sind die meisten Privatschulen sehr offen für jeden Neuzugang. Beachten Sie wichtige Punkte bei der Anmeldung und Sie werden sicher eine Schule finden.
Viele Privatschulen wird nachgesagt, dass man dort keinen oder nicht alle gängigen Abschlüsse absolvieren kann. Das ist Unsinn. Privatschulen sind in Deutschland allesamt staatlich anerkannt oder staatlich genehmigt. Denn das ist Voraussetzung. Und das bedeutet: Jede Privatschule steht hierzulande in der Pflicht, die Schüler zu einem der vergleichbaren Abschlüsse einer öffentlichen Schule hin zu führen (Hauptschulabschluss, Mittlere Reife, Abitur). Staatliche anerkannte Schulen können eigene Abschlussprüfungen und Zeugnisse für ihre Schüler erstellen. Privatschulen, welche staatlich genehmigt sind dürfen das nicht. In diesem Fall absolvieren die Schüler Ihren Abschluss als externe Prüflinge auf einer öffentlichen Schule. In Sachen Anspruch und Qualität unterscheiden sich die Prüfungen nicht voneinander.
Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier:
Grundlegende Infos zu PrivatschulenArtikel zu den wichtigsten Vorteilen von Privatschulen.
Auf öffentlichen Schulen ist es ganz einfach: Sie schicken Ihr Kind morgens in die Schule und mittags kommt es wieder nach Hause. Dann machen Sie vielleicht noch zusammen Hausaufgaben. Zwei, drei Elternabende im Jahr informieren Sie über anstehende Themen und fertig. Mehr haben Sie eigentlich nicht mit dem Schulalltag Ihres Kindes zu tun. Privatschulen sind meist bestrebt, den Eltern mehr Möglichkeiten zu bieten, auf den Unterricht Ihres Kindes einzuwirken. Schließlich können die Schulen durch ihre Freiheiten im Lehrplan jeden Schüler individueller fördern. Also ist es sinnvoll in engen Kontakt zu mit den Eltern zu stehen. Denn nur wenn die Schulen so viel wie möglich über Ihr Kind und Ihre pädagogischen Vorstellungen wissen, können sie gezielt auf jeden Einzelnen eingehen. Aus diesem Grund bieten die Privatschulen Eltern meist viele Möglichkeiten, am Schulleben Ihres Kindes teilzuhaben. Welche das genau sind erfahren Sie hier:
Artikel: Vorteile von PrivatschulenArtikel zu den wichtigsten Vorteilen von Privatschulen.
Nun wissen Sie fast alles, was Sie bei der Wahl einer Privatschule beachten sollten. Bleibt nur noch eine letzte Frage: Wo kriegen sie die Infos zu den einzelnen Schulen her? Die Antwort ist so simpel, wie Sie es sich wahrscheinlich vorgestellt haben: Am besten informieren Sie sich bei den Schulen selbst. Die meisten Privatschulen sind im Internet vertreten. Dort können Sie recherchieren und sich ein erstes Bild machen. Wenn Sie sich für eine oder mehrere Schulen entschieden haben, können Sie dort einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren. Ihr Ansprechpartner der Schule wird Sie dort gerne mit der Schule und ihrer pädagogischen AusrichtungArtikel zu gängigen pädagogischen Konzepten vertraut machen.
Generell empfiehlt sich außerdem, der Besuch an einem Tag der offenen Tür, welchen viele Schulen anbieten. Auch andere Schulveranstaltungen können hilfreich sein, um Kontakte mit Eltern oder Lehrern zu knüpfen und sich die Schule vor Ort anzusehen.
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Eine Übersicht der gängigen Preisstukturen bei Privatschulen und Fördermöglichkeiten.